Freitag, 14. Dezember 2012

Rechtskraft im Fall Kraftwerk gegen Sabrina Setlur: Sampling war illegal

Nach der gestrigen Zurückweisung der Revision des beklagten Plattenlabels von Sabrina Setlur, 3p, ist es nun rechtskräftig: Das Sample im Song 1997 erschienenen Song "Nur mir" von Sebrina Setlur verletzt die Urheberrechte von Kraftwerk, aus deren Song "Metall auf Metall" es stammt.

Seit 2004 beschäftigt der Fall die Gerichte. Das Label 3p verlor schon in erster Instanz vor dem Landgericht (LG) Hamburg am 8. Oktober 2004, ging aber in Berufung zum Oberlandesgericht (OLG) Hamburg. Dieses sah den Fall im Ergebnis aber genauso wie das Landgericht und wies die Berufung daher zurück.

Hiergegen legte 3p Revision ein. Die Sache ging zum Bundesgerichtshof (BGH), dem höchsten deutschen Zivilgericht. Dieses stellte am 20. November 2008 Grundsätze auf, wann Sampling rechtlich zulässig ist. Nach Ansicht des BGH greift Sampeln in die Rechte des Tonträgerherstellers ein, kann aber im Einzelfall vom Recht zur freien Benutzung gedeckt sein. Der BGH stellte fest, dass, wenn derjenige, der die auf dem fremden Tonträger befindlichen Töne oder Klänge benutzen will, befähigt und befugt ist, diese selbst einzuspielen, er sie nicht sampeln darf (ausführlicher hierzu in unserem Artikel vom Tag der Urteilsverkündung). Der BGH hob das Urteil des OLG Hamburg auf, weil dieses nicht geprüft hat, ob die Möglichkeit bestand, die von Sabrina Setlur in "Nur mir" verwendeten Töne neu einzuspielen.

Auch für solch eine Frage bedarf es wieder Kriterien, anhand derer Juristen dann einen konkreten Sachverhalt prüfen können. Da im Gesetz hierzu nichts steht, stellte das OLG Hamburg am 17. August 2011 Kriterien dafür auf, wann die Möglichkeit besteht, Töne selbst einzuspielen. Nach Ansicht des OLG ist das dann der Fall, wenn ein mit durchschnittlichen Fähigkeiten und technischen Möglichkeiten ausgestatteter Musikproduzent im Zeitpunkt der Entnahme der fremden Tonaufnahme in der Lage gewesen wäre, eine gleichwertige Sequenz zu produzieren. Maßgebend für die Gleichwertigkeit ist der Eindruck des konkret angesprochenen Abnehmer- bzw. Hörerkreises. Nachdem zwei sachverständige Zeugen in dem Prozess ausgesagt hatten, dass es möglich gewesen sei, das Sample mit schon 1997 erhältlichen Synthesizern und freien Samples bzw. mit selbst aufgenommenen Hammerschlägen auf Metallschubkarren und Zinkregalen nachzuproduzieren, gelangte das OLG zu ebendieser Auffassung und erklärte das Sample für rechtswidrig (coverinfo.de berichtete am 20. August 2011). 3p verlor nun endgültig die Berufung.

Dagegen ging 3p wieder in Revision, diesmal um die Kriterien anzugreifen, die das OLG Hamburg zur Möglichkeit des Neueinspielens von Sequenzen aufgestellt hatte. Doch der BGH gab dem OLG Hamburg Recht (Urteil vom 13. Dezember 2012 – I ZR 182/11). Auch der BGH meint ausweislich seiner Pressemitteilung Nr. 210/2012 vom 13. Dezember 2012, dass "darauf abzustellen [sei], ob es einem durchschnittlich ausgestatteten und befähigten Musikproduzenten zum Zeitpunkt der Benutzung der fremden Tonaufnahme möglich ist, eine eigene Tonaufnahme herzustellen, die dem Original bei einer Verwendung im selben musikalischen Zusammenhang aus Sicht des angesprochenen Verkehrs gleichwertig ist."

Inhaltlich ist das das Gleiche, was das OLG Hamburg entschieden hat. Der BGH wies daher die Revision zurück, so dass der Rechtsstreit nun nach acht Jahren ein Ende findet.
Thomas Wagner

Montag, 5. November 2012

Eine Viertelmillion an Einträgen

Nachdem der 200000. Datenbankeintrag am 14. September 2010, also vor etwas mehr als zwei Jahren, angelegt wurde, freuen wir uns mitteilen zu können, dass coverinfo.de seit gestern 250000 und damit eine Viertelmillion Cover-Versionen und musikalische Zitate kennt.

Allerdings handelt es sich bei Für die Ewigkeit von Moses Pelham, der 250000. Neuaufnahme, mehr nur um einen symbolischen Meilenstein, da unser Datenbestand ständig verändert wird und auch schon Einträge wegen Fehlern oder Wiederholungen gelöscht wurden.

Auf unseren Lorbeeren ausruhen wollen wir uns nicht, denn an Nachschub mangelt es keineswegs. Egal ob es sich um Neuerscheinungen oder Jahrzehnte alte Veröffentlichungen handelt: Überall gibt es noch jede Menge Ergänzungs- und leider auch Korrekturbedarf.

Deshalb geht die Arbeit weiter, wir machen uns auf den Weg zu halben Million. Dabei freuen wir uns weiterhin auf die Hinweise unserer Besucher und danken für die vielen Einsendungen, die wir im Laufe der Jahre bereits erhalten haben.

Martin Busley

Dienstag, 21. August 2012

Nachruf auf Scott McKenzie

Wer kennt ihn nicht, den großen Flower-Power-Hit „San Francisco (Be sure to wear flowers in your hair)“? Der Mann, der diesen Welthit sang, der allerdings sein einziger Hit blieb, Scott McKenzie, starb nun 73-jährig an den Folgen eines schweren Nervenleidens.
 
Der Sänger wurde 1939 geboren und nahm als Mitglied der Folk-Gesangsgruppe The Smoothies seinen bekannten Künstlernamen an. Mitglied dieser Gruppe war auch John Phillips, mit dem er auch nach NY ging und die Band The Journeymen gründete, die sich aber nicht durchsetzen konnte. Dann trennten sich die Wege der beiden Jugendfreunde. John Phillips ging nach Kalifornien und gründete dort die Gruppe „The Mamas & the Papas“ und erlangte Weltruhm. Scott McKenzie lehnte eine Einladung zu dieser Band ab und versuchte sich als Solokünstler. Als 1967 John Phillips mit einem Freund das legendäre Open-Air in Monterey organisierte, wollte er einen Song für dieses Festival haben und schrieb „San Francisco“ und ließ seinen alten Jugendfreund Scott McKenzie den Song singen – wochenlang hielt sich der Song auf Nr. 1 in den diversen Charts, doch dies sollte sein einziger Erfolg bleiben. Eine LP wurde viel zu spät produziert, als die Begeisterungswelle bereits abgeebbt war, und blieb ebenso wie die Nachfolge-LP 1970 erfolglos.
 
McKenzie verfiel den Drogen und Depressionen und erst als 1984 John Phillips ihn als Überraschungsgast bei einer „The Mamas & the Papas“-Tournee auftreten ließ, wurde er Mitglied bei dieser Band und ging mit ihr auf Tournee.
 
2010 begann seine Krankheit durchzubrechen, ein Nervenleiden, das zu Lähmungserscheinungen führen kann und das auch nun am 19.08.2012 zu seinem Tod geführt hat.
 
Herbert Zach

Dienstag, 17. Juli 2012

Nachruf auf Jon Lord, den früheren Hammondorganisten von Deep Purple

Jonathan Douglas „Jon“ Lord wurde am 09.06.1941 in Leicester (England) geboren. Mit 19 Jahren nahm er Schauspielunterricht und spielte in diversen Jazz- und R&B-Bands. Mitte der 60er Jahre musizierte er bei der Band ARTWOODS, deren Bandleader Art Woods, der Bruder des späteren Stones-Gitarristen Ron Woods, war. Mit ARTWOODS veröffentlichte er mehrere Singles und EPs und hatte auch mehrere Radio- und TV-Auftritte. Nach der Trennung nahm er mit Ron Woods noch drei Instrumentalstücke unter dem Namen „Santa Barbara Machine Head“ auf.
 
Ende der 60er Jahre gründete er mit Nick Simper die Gruppe DEEP PURPLE und bis Mitte der 70er Jahre hatte die Band ihren großen Höhenflug, wobei Jon Lords Rolle als Hammondorganist nicht nur den Sound maßgeblich mitbeeinflusste, sondern auch Markenzeichen der Band wurde. Bis zum Jahre 2003 war er neben Drummer Ian Paice das einzige Mitglied der Band, das nie ausgetauscht wurde. Neben den Platten, Tourneen und Auftritten fand er genügend Zeit für seine Soloprojekte, bei denen er vor allem versuchte, Rockmusik mit Klassik zu verbinden und bekannte Solo-Alben wie „Sarabande“ (1976) oder „Gemini Suite“ (1971) veröffentlichte.
 
Als sich Deep Purple 1976 auflöste, gründete Lord mit Drummer Ian Paice die Band „Paice Ashton Lord“, die aber nur ein einziges Album aufnahm, danach gingen Paice und Lord zu David Coverdales Whitesnake, nebenbei spielte er auf diversen Alben von Cozy Powell, Graham Bonnet und anderen Musikern.
 
Bei der Renunion von Deep Purple 1984 war Lord wieder dabei, bis er schließlich nach 6 weiteren Alben Deep Purple 2002 endgültig verließ und durch Don Airey ersetzt wurde.
 
In weiterer Folge startete er wieder eigene Projekte, spielte Bluesmusik sowie Klassikstücke und ging schließlich mit Jon Lord Blues Project auf Tour, bis er am 09.08.2011 mitteilte, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs leide. Jon Lord starb fast ein Jahr später am 16.07.2012 im Alter von 71 Jahren an den Folgen seiner Krankheit.
 
Jon Lord verkaufte mit Deep Purple über 200 Millionen Alben und war auch als Mitkomponist an Hits wie „Smoke On The Water“, „Highway Star“ oder „Child In Time“ und vielen anderen Klassikern von Deep Purple tätig.
 
Herbert Zach 

Freitag, 13. Juli 2012

Madonna wegen Samples von Plattenfirma verklagt – hat diese dabei Songs verwechselt?

Wie heute einigen Boulevard-Magazinen entnommen werden kann, soll Madonna wegen eines nicht lizenzierten Samples in ihrem Song "Vogue" aus dem Jahre 1990 von der Plattenfirma VMG Salsoul verklagt worden sein. Laut gofeminin.de sei sogar Anzeige gegen Madonna erstattet worden. Dabei soll es sich um Hörner und Streicher aus dem Song "Chicago Bus Stop (Ooh, I Love It)" von The Salsoul Orchestra aus dem Jahre 1977 handeln, die ohne Erlaubnis und ohne finanzielle Entschädigung entnommen worden seien.

Als Grund für das späte Aufkommen der Plagiatvorwürfe gibt VMG an, es sei erst seit kurzem möglich, das Sample nachzuweisen. "Das unerlaubte Sampeln wurde von [Madonna] absichtlich in 'Vogue' versteckt, um den Nachweis zu verhindern. Erst als VMG spezifisch mit der Technologie, die 2011 erhältlich war, danach gesucht hat, konnte das Sample auch bestätigt werden", zitiert das Magazin TIKonline.de das Label VMG.

Ich will nicht ausschließen, dass ein unscheinbares Sample aus dem besagten Song in "Vogue" vorkommt, das man wirklich nur mit besonders gut geschultem Ohr hört. Mir drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass sich VMG im Song vergriffen hat. Es gibt einen Song mit ähnlichem Titel, ebenfalls von The Salsoul Orchestra, der erst 1983 veröffentlicht wurde, nämlich "Ooh, I Love It (Love Break)". Hier hört man ganz offensichtlich ab der 5. Minute und 13. Sekunde eine charakteristische Stelle, die Madonna im Song "Vogue" aufgreift. coverinfo.de wurde bereits 2005 darauf aufmerksam, auch ohne die wohl seit 2011 erhältliche Technologie.

Wir dürfen gespannt sein, ob sich herausstellen wird, dass VMG die beiden Songs von The Salsoul Orchestra verwechselt hat, oder ob Madonna wirklich auch aus "Chicago Bus Stop (Ooh, I Love It)" ein Sample entnommen hat und ob VMG seine Klage in diesem Fall auf das Sample aus dem Song "Ooh, I Love It (Love Break)" erweitern wird.
Thomas Wagner 

Freitag, 8. Juni 2012

Nachruf auf Bob Welch

Bob Welch wurde am 31.7.1946 in Los Angeles geboren, in seinen Jugendjahren war er Mitglied zahlreicher Bands, u. a. der Vokal-Gruppe „The Seven Souls“, und hatte mit dieser 1967 auch eine Single-Veröffentlichung. 1971 wurde er eingeladen, bei Fleetwood Mac mitzuspielen, als Peter Green und Jeremy Spencer die Band verließen. Von 1971 bis 1974 war er an fünf Plattenproduktionen von Fleetwood Mac beteiligt, und als er im Dezember 1974 Fleetwood Mac verließ, folgten ihm Lindsey Buckingham und Stevie Nicks nach.
 
1975 gründete er die Gruppe PARIS, die aber nur kurz hielt, und zwei Jahre später veröffentlichte er sein erstes Soloalbum „French Kiss“, mit der er in den US die Nr. 12 der Album-Charts und Platin-Status erreichte und das drei Hitsingles (Sentimental LadyEbony Eyes und Hot Love – Cold World) beinhaltete, wobei Sentimental Lady auch die Top-10-Single-Charts erreichte.
 
Bis 1999 veröffentlichte er noch – nicht mehr sehr erfolgreich – Solo-Platten.
 
Am 7.6.2012 erschoss sich Bob Welch in seinem Haus in Nashville, kurz nachdem er vom Arzt von seiner schweren Krankheit erfahren hatte.
 
Bob Welch war ein großartiger Musiker, dem aber die Aufnahme in die Hall of Fame als Mitglied der Fleetwood Mac – im Gegensatz zu den meisten anderen Mitgliedern der Band – versagt blieb.


 
Herbert Zach

Montag, 21. Mai 2012

"Bee Gee" Robin Gibb ist tot

Nur wenige Tage nach dem Tode von Donna Summer verstarb am 20. Mai der britische Sänger, Komponist und Texter Robin Gibb im 62. Lebensjahr.

Robin Gibb wurde am 22.12.1949 als drittes von fünf Kindern auf der Isle of Man geboren, seine Familie siedelte jedoch schon bald nach Manchester über und mit 9 Jahren wanderte seine Familie nach Australien aus, kehrte aber 1966 nach England zurück.

Robin Gibb wurde in den 60er Jahren als Sänger der Gruppe Bee Gees (gemeinsam mit seinem Bruder Barry und seinem Zwillingsbruder Maurice) bekannt. Nach einem Streit verließ er 1969 die Gruppe, um als Solosänger Karriere zu machen. Tatsächlich hatte er im gleichen Jahr mit "Saved By The Bell" und "One Million Years" und ein Jahr später mit „August, October“ vor allem im mitteleuropäischen Raum große Charterfolge, jedoch konnte er mit seinen LPs kaum Erfolge feiern, lediglich in Deutschland erreichten sie Chartsplatzierungen.
Nach 15-monatiger Trennung kamen die Bee Gees wieder zusammen und erreichten in den 70er und 80er Jahren große Erfolge. 2003 veröffentlichte Robin Gibb sein 5. Soloalbum, welches wieder (nur) in die deutschen Charts einstieg. Nach einer CD/DVD seiner Konzerttournee mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt widmete er sich zahlreichen Benefizprojekten und schrieb anlässlich des 100. Jahrestages des Unterganges der Titanic gemeinsam mit seinem Sohn das einstündige Requiem "The Titanic Requiem" welches am 10.04.2012 uraufgeführt wurde.

Bereits 2010 musste er sich wegen einer Darmerkrankung einem operativem Eingriff unterziehen, Medien zufolge litt er an der gleichen Darmkrankheit, an der sein Zwillingsbruder Maurice im Jahr 2003 verstorben war. Nach seiner Genesung bestritt er einige Konzerte, musste diese aber wegen seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung abbrechen. 2011 wurde offiziell bekannt gegeben, dass er an Darm- und Leberkrebs leide. Nach Chemotheraphie und operativen Eingriffen gab er im Februar 2012 bekannt, den Krebs besiegt zu haben. Nach einer Lungenentzündung fiel er im April 2012 eine Woche ins Koma und verstarb nun an den Folgen seiner Krebserkrankung.
Herbert Zach

Rückblick auf Donna Summer

Am 31.12.1948 wurde Donna Summer unter dem Namen LaDonna Adrian Gaines in Boston geboren.
 
Ihre Gesangskarriere begann sie in einem Gospelchor, erhielt mit der Band Crow ein Angebot für einen Plattenvertrag, doch bewarb sie sich als Sängerin für das Musical "Hair", für das sie als 19-Jährige bei der deutschen Erstaufführung auf der Bühne des Münchner Theaters stand, wo sie die Rolle der Donna spielte und sang. Neben ihr spielten die damals noch unbekannten Musiker Jürgen Marcus, Jutta Weinhold und Peter Kent.
 
Danach hatte sie Fernsehauftritte und Tourneen durch Deutschland, die Schweiz und Österreich mit "Hair" und anderen Musicals und lernte im Ensemble ihren ersten Ehemann kennen, den sie 1972 heiratete. Ein Jahr später gebar sie ihr erstes Kind.
 
Den großen internationalen Durchbruch hatte sie 1976 mit dem Song "Love To Love You Baby", welcher von Giorgio Moroder produziert wurde, danach zog sie sich mit ihrem neuen Lebensgefährten in die USA zurück.
 
1977 wurde ihre LP mit dem Riesenhit "I Feel Love" veröffentlicht und ein Jahr später sang sie u. a. beim Soundtrack zum Film "Thank God it's Friday", wobei der Titel-Song "Last Dance" den Oscar für den besten Song 1979 erhielt.
 
Danach hatte sie drei Nr.-1-Doppelalben in Folge in den USA und vier Nr.-1-Hits in den USA in einem Jahr, u. a. den Hit "No More Tears (Enough Is Enough)" mit Barbra Streisand. Gemeinsam mit Giorgio Moroder schrieb sie zahlreiche Lieder, jedoch nicht nur im Disco-Stil, mit dem sie berühmt wurde.
 
1979 erhielt sie für den Song "Hot Stuff" einen Grammy – einer von fünf Grammys, die sie in ihrer Karriere bekam. Doch im gleichen Jahr kam es zum Bruch mit ihrer Plattenfirme Casablanca Records und sie heiratete 1980 ihren zweiten Ehemann und schrieb mit ihm u. a. den Song "Starting Over Again", womit sie Dolly Parton zur Nr. 1 der US-Country-Hitparade verhalf. 1980 veröffentlichte sie bei Geffen Records das von Giorgio Moroder, Pete Bellotte und ihr produzierte Album "The Wanderer". 1981 und 1982 kamen ihre nächsten beiden Kinder zur Welt.
 
Die Platten bei Geffen Records waren aber nicht mehr so erfolgreich und 1989 verließ sie Geffen Records, wobei das von Stock / Aitken / Waterman geschrieben Dance-Pop-Stück "This Time I Know It's For Real" sich in den USA und in Deutschland in den Charts platzieren konnte. 1992 erhielt sie ihren Stern auf dem Walk of Fame.
 
Es wurde ruhiger um sie, wobei sie unter Tablettenabhängigkeit und Depressionen litt, und sie widmete sich verstärkt der Malerei. In den Jahren danach zog sie mit ihrer Familie nach Nashville. Sie trat bei diversen Veranstaltungen auf und veröffentlichte 2008 das letzte Album "Crayons", das in den USA immerhin bis auf Platz 17 in die Charts stieg.
 
Am 17. Mai 2012 starb sie im Alter von 63 Jahren an Lungenkrebs, den der Star der Öffentlichkeit verheimlicht hatte.
 
Herbert Zach

Montag, 16. April 2012

Neue Eintragungsgrundsätze für MP3-Downloads, Musicals/Shows und Soundtracks/Filmmusiken

Die coverinfo.de-Redaktion hat ein paar neue Grundsätze für die Eintragung von Songs in die Datenbank beschlossen.
 

 
Songdownloads (insbesondere MP3)
 
Bisher galt für die Eintragung von Cover-Versionen in die Datenbank, dass diese auf einem Tonträger (z. B. CD oder Vinyl) oder auf einem Bild- und Tonträger (beispielsweise Videokassette oder DVD) offiziell veröffentlicht worden und mindestens in limitierter Auflage im Handel erhältlich gewesen sein mussten. Ausnahmen von dieser Regel waren möglich für Songs, die von den Künstlern im Internet veröffentlicht wurden, zum Beispiel als MP3-Dateien, wenn diese Songs einen hohen Bekanntheitsgrad haben, weil sie beispielsweise von einigen Radiosendern gespielt wurden.
 
Die Beschränkung auf diese Ausnahme sollte zwei Zwecke erfüllen: Zum einen sollte sie den Kreis der Cover-Versionen, die für die Datenbank in Betracht kommen, nicht ausufern lassen. Ein Fernsehauftritt oder eine auf eine private Homepage gestellte oder in einem Peer-to-peer-Netzwerk (Tauschbörse) verbreitete Datei mit einer selbst zu Hause eingesungenen Cover-Version eines Volksliedes sollten nicht genügen. Zum anderen sollte Nachweisproblemen begegnet werden: Wie wollen wir später die Veröffentlichung nachvollziehen können, wenn es die private Homepage aus dem Beispiel nicht mehr gibt oder die Datei nicht mehr in der Tauschbörse zu finden ist?
 
Allerdings wollen wir uns der Entwicklung der letzten Jahre, innerhalb derer immer mehr Songs nur als Kauf-Download angeboten wurden und der Absatz solcher Downloads – teilweise zulasten der Tonträgerverkäufe – stieg, nicht mehr völlig verschließen.
 
Daher ist es nun so, dass wir neben (Bild-und-)Tonträger-Veröffentlichungen auch die Veröffentlichung von Songs als Download im Internet unter bestimmten Voraussetzungen akzeptieren. Diese sind, dass
- entweder der Download in einem (legalen) Downloadshop käuflich erhältlich ist oder nachweislich war
- oder der Download kostenlos von einem Künstler auf seiner Website, der seiner Plattenfirma oder einem vergleichbaren Portal angeboten wird oder nachweislich wurde und dass dieser Künstler üblicherweise seine Musik kommerziell, d. h. über den Tonträgerhandel oder Downloadshops, vertreibt.
 
Dies bedeutet: Bleiben bei einer angeblichen Veröffentlichung als Download Zweifel, z. B. weil sich der Veröffentlichungstermin oder die korrekte Interpretenbezeichnung nicht mehr nachvollziehen lassen, insbesondere weil der Download inzwischen nicht mehr in offiziellen Portalen erhältlich ist, bleibt diese Veröffentlichung für die Datenbank unberücksichtigt. Kostenlose Downloads werden nur in die Datenbank aufgenommen, wenn der betreffende Künstler seine Musik üblicherweise kommerziell vertreibt; der Fall der nur über eine private Website angebotenen Hobby-Aufnahmen bleibt weiterhin außen vor.
 
Ist ein Download der Datei (zur dauerhaften Speicherung durch den Nutzer) nicht vorgesehen, sondern handelt es sich nur um einen Stream, ist ein Datenbankeintrag ausgeschlossen. Das gilt insbesondere für YouTube-Videos und ähnliches.
 
Ein Song, der als Download erhältlich ist, erhält die Titelbemerkung "Im Internet veröffentlicht", wenn nicht eine im selben Jahr erfolgte kommerzielle Tonträgerveröffentlichung nachweisbar ist.
 

 
Songs aus Musicals, Broadway-Shows usw.
 
Für Songs aus Musicals, Broadway-Shows und ähnlichen Aufführungen haben wir einheitliche Regeln aufgestellt, was als Original-Version einzutragen ist. Grundsätzlich gilt bei uns allgemein als Original die zuerst offiziell auf einem Tonträger veröffentlichte Version. Im Falle der Musicals und Shows wurden die Songs aber üblicherweise für das betreffende Musical oder die Show geschrieben und waren im Regelfall nicht für eine Tonträgerveröffentlichung bestimmt, sondern für eine öffentliche Aufführung in einem Theater.
 
Diese Erwägungen führen uns zu folgenden Grundsätzen:
 
Als Original-Version gilt die Erstaufführung, so dass deren Schauspieler, soweit sie den betreffenden Song gesungen haben, die Original-Interpreten sind. Als Jahreszahl wird das Jahr der Erstaufführung eingetragen.
 
Erstaufführung ist die erste kommerzielle Aufführung der Show; Probeaufführungen, für die das Publikum keinen Eintritt zahlen musste, zählen nicht dazu.
 
In der Titelbemerkung wird klargestellt, dass es sich um eine Aufführung (also nicht um eine Tonträgerveröffentlichung) handelt, und angegeben, aus welcher Show der Song stammt, z. B.:
Erstaufführung des Musicals "..."
Erstaufführung der Broadway-Show "..."
Erstaufführung der Show "..."

 
Lassen sich die Schauspieler der Erstaufführung nicht ermitteln, werden ersatzweise die Urheber als Original-Interpreten eingetragen (mit der vorangestellten Formulierung "Urheber"). In der Titelbemerkung entfällt dann der Hinweis auf eine Erstaufführung, die Formulierung lautet dort dann z. B.:
Aus dem Musical "..."
Aus der Broadway-Show "..."
Aus der Show "..."

 
Sollte eine offizielle, im Handel erhältliche Tonträgerveröffentlichung des Songs vor der Erstaufführung der Show nachweisbar sein, gilt diese nach den allgemeinen Grundsätzen – also abweichend von dem soeben Gesagten – als Original-Version.
 
Aus Zeitgründen können wir nicht sofort alle bestehenden Datensätze an diese neuen Grundsätze anpassen. Wenn euch Musical-/Show-Einträge auffallen, bei denen die Original-Version noch nicht den neuen Grundsätzen entspricht, freuen wir uns über entsprechende Hinweise, bitte möglichst unter Angabe der Schauspieler der Erstaufführung mit entsprechenden Quellenangaben.
 

 
Soundtracks und Filmmusiken
 
Für Musik aus Filmen haben sich bisher zwei verschiedene Formulierungen in der Datenbank als Bemerkung herausgebildet:
Aus dem Film "..."
Soundtrack "..."

 
Dabei war eigentlich gedacht, die Formulierung "Aus dem Film" zu verwenden, wenn ein Song in einem (üblicherweise in einem Kino) öffentlich aufgeführten Film erstveröffentlicht wurde, also bei Original-Versionen. "Soundtrack" sollte verwendet werden, wenn ein Song auf einem zeitnah mit dem Film in den Handel gekommenen Tonträger mit Filmmusik (sog. Soundtrack-Album) erstveröffentlicht wurde oder der Song durch das Soundtrack-Album bzw. die Verwendung in dem Film deutlich an Bekanntheit gewonnen hat. Mit anderen Worten wird nur im Ausnahmefall in der Datenbank erwähnt, dass ein Song auf einen Soundtrack-Album erschienen ist. Es werden nicht alle Filme aufgezählt, in denen ein Song irgendwann einmal Verwendung fand.
 
Das Problem war nun, dass sich herausstellte, dass nicht alle Redakteure das zuvor Gesagte über die Jahre einheitlich handhabten. Ursache war ein Missverständnis, das darauf beruht, dass der Begriff "Soundtrack" sich als mehrdeutig erwies. Man versteht darunter nicht nur den zum Film zeitnah erschienenen Tonträger mit Filmmusik (das sog. Soundtrack-Album), sondern auch die Tonspur des Films (und somit die Filmmusik) selbst (vgl. Definitionen im DudenThe Free DictionaryOxford DictionaryWiktionary). Das führte dazu, dass manche Redakteure die Formulierung "Soundtrack" anstelle von "Aus dem Film" gebrauchten.
 
Um für eine einheitliche Handhabung zu sorgen und den mehrdeutigen Begriff "Soundtrack" zu vermeiden, wird bei zukünftigen Datenbankeinträgen mit Filmmusik wie folgt umgegangen:
- Songs von Soundtrack-Alben kennzeichnen wir mit der Bemerkung "Soundtrack-Album",
- Songs, die in einem Film erstveröffentlicht wurden, bekommen die Bemerkung "Aus dem Film".
 
Bei Gelegenheit werden wir nach und nach die zahlreichen älteren Datenbankeinträge, die die Formulierung "Soundtrack" enthalten, abändern.
 
Thomas Wagner 

Freitag, 2. März 2012

Nachrufe an Hazy Osterwald, Lucio Dalla und Davy Jones

Am 26.02.2012 verstarb im 91. Lebensjahr der Schweizer Musiker Hazy Osterwald. Bereits Mitte der 40er Jahren war er musikalisch aktiv und gründete das Hazy Osterwald Sextett. Nach zahlreichen Konzerten erhielt er 1955 einen Plattenvertrag und hatte mit dem Lied „Kriminaltango“ 1959 einen Hit. Dies war die deutsche Coverversion einer italienischen Version von Piero Trombetta mit dem gleichnamigen Titel. Mit diesem Song erreichte Hazy Osterwald die Spitze der Schweizer, österreichischen und deutschen Hitparade. Bis 1979 tourte Hazy Osterwald unter dem Namen Hazy Osterwald Jetset, wobei er sich wieder mehr dem Jazz zuwandte. Seit 1992 war er aufgrund einer Parkinson-Erkrankung an den Rollstuhl gefesselt und lebte bis zu seinem Tod in Luzern.
 
Am 01.03.2012 verstarb der 1943 in Bologna geborene italienische Musiker Lucio Dalla. Seit 1966 veröffentlichte der für seine kritischen Texte bekannte Musiker Platten und hatte mit der Hommage an Enrico Caruso mit dem Lied „Caruso“ 1986 einen Riesenhit, der auch oft gecovert wurde. In Deutschland veröffentlichte er auch ein Duett mit Konstantin Wecker und veröffentlichte im November 2011 sein letztes Album. Während einer Tournee verstarb der Musiker in Montreaux (Schweiz) an einem Herzinfarkt.
 
Am 29.02.2012 verstarb in Florida der britische Sänger und Schauspieler Davy Jones im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt. Seine Karriere begann er als Schauspieler in England und spielte dann als Teenager in verschiedenen TV-Soaps und auch im Musical „Oliver“ mit. Nach einem Auftritt in der Ed-Sullivan-Show in den USA erhielt er dort einen Vertrag, spielte in Serien mit und veröffentlichte auch mit mittelmäßigen Erfolg ein Album. 1965 – 1970 war Davy Jones Bandmitgied von „The Monkees“, einer Pop-Gruppe, die in Zusammenhang mit der gleichnamigen TV-Serie gegründet wurde. Als Leadsänger sang er zahlreiche Hits wie z. B. „Daydream Believer“. Als die Show abgesetzt wurde, löste sich auch die Band auf. Er versuchte sich weiter als Solokünstler, hatte Gastauftritte in Filmen und Shows, aber wenig Erfolg damit.
 
Herbert Zach

Sonntag, 12. Februar 2012

Musikwelt trauert um Whitney Houston

Gestern verstarb überraschend die US-amerikanische Pop-, Soul- und R&B-Sängerin Whitney Houston im Alter von 48 Jahren an bisher unbekannter Ursache. Die soll nun eine Obduktion klären. Houston wurde ohne Anzeichen für Fremdverschulden tot in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills aufgefunden.
 
Mit weit über 200 Gold-, Platin-, Silber- und Diamantschallplatten und rund 170 Millionen verkauften Alben gehörte Whitney Houston zu den erfolgreichsten Sängerinnen ihrer Zeit.
 
Ihr Hit "I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)" von 1986 ist noch heute ein Klassiker, der gerne in der Dance Music zitiert wird. 1988 schaffte es "One Moment In Time" vielerorts auf Platz 1 der Charts.
 
1991 covert Whitney Houston die US-amerikanische Nationalhymne "Star-Spangled Banner" und verhilft ihr mit dieser Aufnahme in die Billboard-Single-Charts. 2001 steigt der Song sogar erneut, und zwar auf Platz 1, in diese Charts ein.
 
1992 machte sie den Song "I Will Always Love You" weltberühmt, den Dolly Parton geschrieben und 1974 im Original gesungen hatte. Whitney Houstons Version findet sich auf dem Filmsoundtrack zu "Bodyguard" und war viele Jahre die meistverkaufte Single der USA.
 
Whitney Houston sang aber auch erfolgreich mit anderen Künstlern zusammen. 1998 erschien der von Babyface produzierte Song "When You Believe", eine Kooperation mit Mariah Carey. 2000 sang Houston im Duett mit Enrique Iglesias das von Diane Warren geschriebene Lied "Could I Have This Kiss Forever".
 
Zudem war Whitney Houston auf der Leinwand zu sehen. Als Schauspielerin konnte man sie in den Filmen "Bodyguard", "Warten auf Mr. Right", "Rendezvous mit einem Engel" und "Cinderella" erleben.
 
In den letzten Jahren war es in Sachen Charterfolgen ruhig um Whitney Houston geworden. Ihre Welttournee ab Dezember 2009 machte eher negative Schlagzeilen, denn Houston, die wiederholt Probleme mit Alkohol und Drogen hatte, soll nicht mehr die gewohnte Stimme und Kondition gehabt haben. In einem Konzert in Berlin gab es sogar Buhrufe.
 
Thomas Wagner

Samstag, 21. Januar 2012

Etta James gestern an Lungentzündung gestorben

Am 20.01.2012 starb in Kalifornien die 73-jährige Blues- und Soullegende Etta James, die an Alzheimer, Leukämie und Hepatitis C erkrankt war, an den Folgen einer schweren Lugenentzündung.
 
Sie wurde in Los Angeles geboren und begann ihre Gesangskarriere in den 50er Jahren als Etta James & the Peaches. Erst ein Wechsel der Plattenfirma 1960 brachte ihr auch kommerziellen Erfolg und dauerte bis in die 70er Jahre. Nach dem Überwinden ihrer Drogensucht engagierte sie sich für Anti-Drogen-Projekte und sang 1984 auch den Eröffnungssong für die olympischen Sommerspiele in Los Angeles.
 
Mit ihrer einmaligen Stimme war sie eine der wenigen weißen erfolgreichen Blues- und Soullegenden und hatte mit ihrer Interpretation des Liedes „At Last“ 1961 ihren größten Hit. Aber auch das jüngere Publikum kannte sie, nachdem in den 90er Jahren ihre Songs in Werbejingles verwendet wurden.
 
Etta James erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem wurde sie 1993 in die Hall of Fame aufgenommen, erhielt 1994 den Grammy als beste Jazz-Stimme sowie 2004 und 2005 jeweils einen Grammy für das beste zeitgenössische Bluesalbum.
 
Mit dem Song „Levels“ von Avicii wurde Etta James erst vor kurzem wieder in Erinnerung gerufen, sie wird dort mit ihrem Song „Something's Got A Hold On Me“ ausgiebig zitiert.
 
Herbert Zach

Sonntag, 8. Januar 2012

Musik-Jahreshitparade: Adele und Jennifer Lopez siegen

Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Von dieser Erfahrung können bereits Mitte Dezember fertige Jahresrückblicke ein Lied singen, tauchen in ihnen wichtige Ereignisse aus den letzten Tagen eines Jahres doch nicht mehr auf. Dagegen wartete coverinfo.de artig, bis 2011 tatsächlich vorbei war und präsentiert jetzt einen kleinen Blick auf die Spitzen zweier Jahreshitparaden von Media Control.
 
Da sind zum einen die am meisten verkauften Alben. Bei denen landete die Britin Adele Adkins mit ihrem Zweitwerk 21 auf dem ersten Platz. Die Standardfassung enthält neben Originalen wie Set Fire to the Rain und Someone Like You eine Coverversion: Lovesong, ursprünglich interpretiert von The Cure. Unter den auf verschiedene Weise erhältlichen Bonustiteln befinden sich drei weitere Titel aus fremder Feder: Need You Now (Lady Antebellum), If It Hadn’t Been For Love (The SteelDrivers) und Hiding My Heart (Brandi Carlile).
Es sei noch bemerkt, dass Adele außer bei den Coverversionen an jedem der bisher veröffentlichten Titel aus der 21-Ära mitgeschrieben hat.
 
Den zweiten Platz erreichte Udo Lindenberg mit seinem Album der Reihe MTV Unplugged. Der Untertitel – Live aus dem Hotel Atlantic – entspricht nicht ganz der Wahrheit, denn die Aufnahme fand nicht in jenem Beherbergungsbetrieb statt. Vielmehr wurde die Bühne der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel Lindenbergs langjährigem Zuhause nachempfunden (gecovert?) und dort dann das Konzert aufgeführt. Bis auf eine Ausnahme (Das Leben) trug der Altmeister nur bereits veröffentlichte Titel in neuem Gewand vor erhielt dabei Unterstützung von Kollegen aus dem Musikgeschäft.
 
Die Plätze drei bis fünf sind für uns eigentlich uninteressant, weil hier keine Zitate oder Coverversionen zu erkennen sind. Der Vollständigkeit halber seien sie aber erwähnt: Schiffsverkehr (Herbert Grönemeyer), Doo-Wops & Hooligans (Bruno Mars) sowie Große Freiheit (Unheilig). Auffällig ist, dass es drei deutschsprachige Künstler schafften, ihre Alben unter den besten fünf zu platzieren.
 
Wir schauen auf die Singles. Der Spitzenreiter dort – On The Floor von JLO feat. Pitbull – enthält eine Interpolation aus Llorando se fue von Los Kjarkas (1982), was wiederum durch Kaomas Lambada (1989) bekannt wurde.
Titel zwei bis vier, nämlich der Sommerhit Mr. Saxobeat (Alexandra Stan), Grenade (Bruno Mars) und Rolling In The Deep (Adele) sind allesamt Originale und deshalb weniger von Interesse für uns. Der fünfte ist es eigentlich auch, allerdings tauchten gegen Pietro Lombardis Call My Name (Urheber: Dieter Bohlen) Plagiatsvorwürfe auf, da es deutlich an Marchin’ On von OneRepublic erinnert.
 
Martin Busley