Freitag, 15. Mai 2015

Einer der Größten ist tot – ein Nachruf auf B.B. King

Als Riley B. King wurde einer der einflussreichsten Blues-Gitarristen 1925 in Mississippi geboren. Nach dem frühen Tod seiner Mutter verdiente er zuerst sein Brot als Baumwollpflücker, zog aber dann nach Memphis zu einem Bekannten, dem Blues-Musiker Bukka White.
 
Im Jahre 1949 bekam er bei der Radiostation WDIA eine eigene kurze Sendung und konnte dort auf den Plattenfundus zugreifen und versuchte auch die Songs dort nachzuspielen. Kurz darauf machte er als B.B. King (Blues Boy) seine ersten Plattenaufnahmen, die aber kaum Beachtung fanden. Auch als er von einem führenden unabhängigen Plattenlabel einen Vertrag bekam, blieb der Plattenverkauf wenig erfolgreich.
 
1951 nahm er mit einem portablen Tonbandgerät in einer Schule den Song „3 O’Clock Blues“ auf, der auf Platz Nr. 1 der R&B-Charts kam, und auch in den Folgejahren konnte er Songs wie „You Know I Love You“ und „Please Love Me“ weitere Nr.-1-Hits in den R&B-Charts platzieren.
 
Danach tourte er unter verschiedenen Bandnamen fleißig durch Amerika und gründete auch sein eigenes Plattenlabel Blues Boys Kingdom, wo er andere Künstler produzierte, jedoch zu wenig Zeit hatte, die Firma zu leiten. Nebenbei tourte er fleißig weiter und hatte auch zahlreiche weitere Hits in den R&B-Charts.
 
Durch das Aufkommen des Rock’n’Roll war die afroamerikanische Musik etwas an den Rand gedrängt, weshalb man versuchte, B.B. King in den Bereich der Popmusik zu verschieben – so coverte er u. a. Tennessee Ernie Fords „Sixteen Tons“, doch ein kommerzieller Erfolg wurde dies nicht.
 
In den 60er Jahren hatte er weitere Hits in den R&B-Charts (so z. B. die Coverversion von Big Joe Turners Klassiker „Sweet Sixteen“). Während viele Blues-Musiker aber Richtung weißem Folk-Blues wechselten, blieb B.B. King seiner Musik treu. Es folgten aus geschäftlichen Gründen zahlreiche Plattenwechsel, ehe das 1965er Album „Live At The Regal“ ein Riesenerfolg wurde.
 
1967 vollzog sein Management eine Stilwende beim Musiker, nun trat er auch bei Rockfestivals und in Zentren der Hippiekultur auf – es dauerte aber drei Jahre, bis dieses Konzept aufging und B.B. King mit dem Song „The Thrill Is Gone“ seinen bis dahin mit Platz 15 der US-Popcharts größten Erfolg landen konnte. Es folgten eine Tournee als Vorgruppe der Rolling Stones und ein Auftritt in der Ed Sullivan Show sowie als erster Bluesmusiker in der Tonight Show.
 
Nach seinem Hit spielte er mit immer mehr internationalen Musikern zusammen und sein Bekanntheitsgrad stieg weltweit an, was bis zu seinem Tode auch anhielt. So spielte und produzierte er im Jahr 2000 mit Eric Clapton das Album „Riding With The King“.
 
Während er regelmäßig ausgedehnte Tourneen spielte und bis zu 200 Auftritte pro Jahr hatte, trat er aus gesundheitlichen Gründen ab 2004 seltener auf und machte im Sommer 2005 eine Final Farewell Tour durch Europa, doch 2006 und 2009 folgten weitere Tourneen in den USA und Europa.
 
Am 14.05.2015 verstarb einer der größten Blues-Musiker in einem Krankenhaus in Las Vegas als Folge einer langen Diabetes-Krankheit im 89. Lebensjahr.
 
B.B. King wurde 1980 in die Blues Hall of Fame aufgenommen, 1987 in die Rock and Roll Hall of Fame und wird vom Rolling Stone Magazine auf Platz 3 der 100 großartigsten Gitarristen aller Zeiten geführt.
 
Herbert Zach 

Freitag, 8. Mai 2015

Hot Chocolate-Sänger Errol Brown gestorben

"So You Win Again", "You Sexy Thing" und "Everyone's A Winner" – das waren die größten Hits von Hot Chocolate in den 1970ern. Errol Brown, der Frontmann dieser Formation, starb am Mittwoch.
 
Brown, der am 12. November 1943 in Kingston, Jamaika, geboren wurde, kam im Alter von 11 Jahren nach Großbritannien und lebte fortan dort. Er war im Jahre 1969 Gründer der Soul- und Funk-Band Hot Chocolate. Er war in dieser Formation Sänger und Songwriter. 1981 hatten Hot Chocolate die Ehre, auf der Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana zu spielen. Errol Brown verließ die Band 1985. Im Jahre 1987 kam er mit der Single "Personal Touch" zurück, die in Deutschland Platz 47 und im Vereinigten Königreich Platz 25 der Charts erreichte. Die Single "Body Rockin'" konnte kurz danach nur noch auf der Insel punkten (Platz 25 der Charts), während sie in Deutschland nicht in die Hitparade einstieg. 1989 veröffentlichte Brown das Album "That's How Love Is". Weitere Singles und Alben folgten, auch Compilations.
 
Nach der Single "Still Sexy (Yes U Are)" aus dem Jahre 2001 wurde es aber ziemlich ruhig um Errol Brown. Zuletzt lebte er auf den Bahamas. Er starb am 6. Mai 2015 in seinem dortigen Zuhause an Lungenkrebs und hinterlässt seine Frau und zwei Töchter.
 
Thomas Wagner

Freitag, 1. Mai 2015

Ben E. King ist tot

1938 wurde der spätere Weltstar Ben E. King in North Carolina geboren. Seine Karriere begann 1955, als er bei der Vokalgruppe Five Crowns einstieg, die kurz darauf in Crowns umbenannt wurde. Es wurden zwei mäßig erfolgreiche Singles aufgenommen und ab 1958 trat die Formation als Vorprogramm der Gruppe Drifters auf. Da der Erfolg der Drifters nachließ und dem Manager die Darbietung der Crowns gefiel, feuerte er kurzerhand die Mitglieder der Drifters und ersetzte sie durch die Mitglieder der Crowns. Aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Namensrecht trat die Gruppe nun als New Drifters auf und Ben E. King wurde der Leadsänger.
 
Es erfolgten einige erfolgreiche Singleveröffentlichungen („There Goes My Baby“) und die Drifters feierten damit ein Comeback an den Spitzen der Charts.
 
Nach weniger als einem Jahr verließ Ben E. King allerdings wieder die Drifters, um eine Solokarriere zu starten. Da sich der Erfolg nicht so recht einstellte, nahm er noch drei Singles mit den Drifters gemeinsam auf, die ebenfalls an die Spitzen der Charts stürmten. Mit dem Hit „Save The Last Ddance For Me“ hatte er 1960 den größten Hit mit den Drifters und trotz des Millionensellers verließ Ben E. King die Gruppe kurz darauf wieder. Schlussendlich war er nur auf 11 der 124 Drifters-Titel als Sänger zu hören.
 
Im Oktober 1960 nahm er erneut als Solist den Song „Spanish Harlem“ und „Stand By Me“ auf. Mit dem ersten Song erreichte er die Nr. 10 der Charts, „Stand By Me“ wurde ein Welthit und Ben E. King hatte danach noch bis Ende der 60er Jahre weitere Hits in den Charts. 1975 hatte er mit „Supernatural“ ein Comeback und danach noch ein paar kleinere Single-Erfolge in den R&B-Charts. 1986 wurde der Song „Stand By Me“ im Film „Das Geheimnis eines Sommers“ benutzt und wurde erneut ein Hit. Von seinem Song „Stand By Me“ gibt es unzählige Cover-Versionen, darunter von NOFX, 4 the Cause oder auch John Lennon.
 
Am 30. April verstarb er nun im Alter von 76 Jahren.
 
Herbert Zach