Montag, 21. Mai 2012

"Bee Gee" Robin Gibb ist tot

Nur wenige Tage nach dem Tode von Donna Summer verstarb am 20. Mai der britische Sänger, Komponist und Texter Robin Gibb im 62. Lebensjahr.

Robin Gibb wurde am 22.12.1949 als drittes von fünf Kindern auf der Isle of Man geboren, seine Familie siedelte jedoch schon bald nach Manchester über und mit 9 Jahren wanderte seine Familie nach Australien aus, kehrte aber 1966 nach England zurück.

Robin Gibb wurde in den 60er Jahren als Sänger der Gruppe Bee Gees (gemeinsam mit seinem Bruder Barry und seinem Zwillingsbruder Maurice) bekannt. Nach einem Streit verließ er 1969 die Gruppe, um als Solosänger Karriere zu machen. Tatsächlich hatte er im gleichen Jahr mit "Saved By The Bell" und "One Million Years" und ein Jahr später mit „August, October“ vor allem im mitteleuropäischen Raum große Charterfolge, jedoch konnte er mit seinen LPs kaum Erfolge feiern, lediglich in Deutschland erreichten sie Chartsplatzierungen.
Nach 15-monatiger Trennung kamen die Bee Gees wieder zusammen und erreichten in den 70er und 80er Jahren große Erfolge. 2003 veröffentlichte Robin Gibb sein 5. Soloalbum, welches wieder (nur) in die deutschen Charts einstieg. Nach einer CD/DVD seiner Konzerttournee mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt widmete er sich zahlreichen Benefizprojekten und schrieb anlässlich des 100. Jahrestages des Unterganges der Titanic gemeinsam mit seinem Sohn das einstündige Requiem "The Titanic Requiem" welches am 10.04.2012 uraufgeführt wurde.

Bereits 2010 musste er sich wegen einer Darmerkrankung einem operativem Eingriff unterziehen, Medien zufolge litt er an der gleichen Darmkrankheit, an der sein Zwillingsbruder Maurice im Jahr 2003 verstorben war. Nach seiner Genesung bestritt er einige Konzerte, musste diese aber wegen seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung abbrechen. 2011 wurde offiziell bekannt gegeben, dass er an Darm- und Leberkrebs leide. Nach Chemotheraphie und operativen Eingriffen gab er im Februar 2012 bekannt, den Krebs besiegt zu haben. Nach einer Lungenentzündung fiel er im April 2012 eine Woche ins Koma und verstarb nun an den Folgen seiner Krebserkrankung.
Herbert Zach

Rückblick auf Donna Summer

Am 31.12.1948 wurde Donna Summer unter dem Namen LaDonna Adrian Gaines in Boston geboren.
 
Ihre Gesangskarriere begann sie in einem Gospelchor, erhielt mit der Band Crow ein Angebot für einen Plattenvertrag, doch bewarb sie sich als Sängerin für das Musical "Hair", für das sie als 19-Jährige bei der deutschen Erstaufführung auf der Bühne des Münchner Theaters stand, wo sie die Rolle der Donna spielte und sang. Neben ihr spielten die damals noch unbekannten Musiker Jürgen Marcus, Jutta Weinhold und Peter Kent.
 
Danach hatte sie Fernsehauftritte und Tourneen durch Deutschland, die Schweiz und Österreich mit "Hair" und anderen Musicals und lernte im Ensemble ihren ersten Ehemann kennen, den sie 1972 heiratete. Ein Jahr später gebar sie ihr erstes Kind.
 
Den großen internationalen Durchbruch hatte sie 1976 mit dem Song "Love To Love You Baby", welcher von Giorgio Moroder produziert wurde, danach zog sie sich mit ihrem neuen Lebensgefährten in die USA zurück.
 
1977 wurde ihre LP mit dem Riesenhit "I Feel Love" veröffentlicht und ein Jahr später sang sie u. a. beim Soundtrack zum Film "Thank God it's Friday", wobei der Titel-Song "Last Dance" den Oscar für den besten Song 1979 erhielt.
 
Danach hatte sie drei Nr.-1-Doppelalben in Folge in den USA und vier Nr.-1-Hits in den USA in einem Jahr, u. a. den Hit "No More Tears (Enough Is Enough)" mit Barbra Streisand. Gemeinsam mit Giorgio Moroder schrieb sie zahlreiche Lieder, jedoch nicht nur im Disco-Stil, mit dem sie berühmt wurde.
 
1979 erhielt sie für den Song "Hot Stuff" einen Grammy – einer von fünf Grammys, die sie in ihrer Karriere bekam. Doch im gleichen Jahr kam es zum Bruch mit ihrer Plattenfirme Casablanca Records und sie heiratete 1980 ihren zweiten Ehemann und schrieb mit ihm u. a. den Song "Starting Over Again", womit sie Dolly Parton zur Nr. 1 der US-Country-Hitparade verhalf. 1980 veröffentlichte sie bei Geffen Records das von Giorgio Moroder, Pete Bellotte und ihr produzierte Album "The Wanderer". 1981 und 1982 kamen ihre nächsten beiden Kinder zur Welt.
 
Die Platten bei Geffen Records waren aber nicht mehr so erfolgreich und 1989 verließ sie Geffen Records, wobei das von Stock / Aitken / Waterman geschrieben Dance-Pop-Stück "This Time I Know It's For Real" sich in den USA und in Deutschland in den Charts platzieren konnte. 1992 erhielt sie ihren Stern auf dem Walk of Fame.
 
Es wurde ruhiger um sie, wobei sie unter Tablettenabhängigkeit und Depressionen litt, und sie widmete sich verstärkt der Malerei. In den Jahren danach zog sie mit ihrer Familie nach Nashville. Sie trat bei diversen Veranstaltungen auf und veröffentlichte 2008 das letzte Album "Crayons", das in den USA immerhin bis auf Platz 17 in die Charts stieg.
 
Am 17. Mai 2012 starb sie im Alter von 63 Jahren an Lungenkrebs, den der Star der Öffentlichkeit verheimlicht hatte.
 
Herbert Zach