Dienstag, 11. März 2008

Plagiatsvorwurf: No Angels vs. Steffi List

Kaum steht mal wieder ein Eurovision Song Contest bevor, gibt es schon wieder den ersten Plagiatsvorwurf. Die in der Sendung "Popstars" zusammengecasteten No Angels, die 2001 mit dem Victoria-Faiella-Cover "Daylight In Your Eyes" ganz groß herauskamen (siehe Artikel vom 03.03.2001), gewannen den deutschen Vorentscheid mit dem Song "Disappear". Dieser erinnert jedoch teilweise stark an den etwa sechs Wochen zuvor veröffentlichten Song "Break The Silence", gesungen von Steffi List, die ihn bei Stefan Raabs "TV total"-Projekt SSDSDSSWEMUGABRTLAD ("Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf") aufführte.

Die Refrains der beiden Songs ähneln sich. Zwar stimmen die Melodien nur teilweise überein. Mike Wilhelm, Macher unserer Partnerseite Plagiat-Pranger, stellt jedoch zutreffend fest: "Dadurch dass Rhythmus und Phrasierung noch sehr ähnlich sind, lassen sich beide Refrains ganz gut übereinander legen und wirken so ähnlicher als sie rein von der Betrachtung der Melodie her sind."

Die Ähnlichkeit der beiden Songs könnte zufällig sein. Es gibt keinen Beweis dafür, dass hier eine bewusste Entlehnung vorliegt. Es ist gut möglich, dass die Komponisten des einen Songs vom jeweils anderen Songs gar nichts wussten. Für eine Disqualifizierung vom Eurovision Song Contest wird die Ähnlichkeit nicht genügen. An dem Contest durften schon Songs teilnehmen, die viel deutlicher andere zitieren. Man denke da z. B. an Stefan Raab mit "Wadda hadde dudde da?", den deutschen Beitrag des Jahres 2000 (siehe Artikel vom 23.03.2000).

Hörprobe der No Angels bei Youtube
Hörprobe von Steffi List bei Youtube

Detaillierte Informationen gibt es in folgendem FAZ-Artikel:
"Grand-Prix-Vorentscheid: Keine Engel – aber auch keine Plagiatoren" von Peter-Philipp Schmitt, 11.03.2008.
Thomas Wagner  

Sonntag, 9. März 2008

Zahl illegaler Musikdownloads rückläufig

Mit Hilfe einer Umfrage mit 10.000 Teilnehmern kam die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu dem Ergebnis, dass die Zahl der illegalen Musikdownloads in Deutschland im Jahr 2007 zurückgegangen sei. 2006 sollen 374 Millionen Musikdateien in rechtswidriger Weise heruntergeladen worden sein, 2007 dagegen nur noch rund 312 Millionen.

Dies kann auf den Druck zurückzuführen sein, den die Musikindustrie durch Strafanzeigen und Schadensersatzklagen gegen Tauschbörsennutzer ausgeübt hat. Seit 01.01.2008 gilt zudem eine Verschärfung des Urheberrechtsgesetzes, die im Ergebnis dazu führt, dass nicht nur rechtswidriges Hochladen, sondern auch rechtswidriges Herunterladen von Musikdateien unter Strafe gestellt ist (siehe hierzu unseren News-Artikel vom 22.09.2007). Dies könnte einen weiteren Rückgang illegaler Downloads zum Anfang des Jahres 2008 bewirkt haben.

Die legalen kostenpflichtigen Musikdownloads sind 2007 dagegen zahlreicher geworden. Im vergangenen Jahr sind 35 Millionen einzelne Songs verkauft worden, das entspricht rund zehn Millionen Downloads mehr. Nicht mitgezählt sind dabei die 2,6 Millionen so genannter Bundles, Pakete mit mehreren Songs wie beispielsweise Alben oder Compilations.

Auch fanden sich 2007 mehr CD-Käufer: Rund 41,4 Prozent der Bevölkerung soll 2007 Musik-CDs gekauft haben, das seien mehr als in den vergangenen fünf Jahren.

Quelle: PC-WELT online
Thomas Wagner