Samstag, 21. Januar 2012

Etta James gestern an Lungentzündung gestorben

Am 20.01.2012 starb in Kalifornien die 73-jährige Blues- und Soullegende Etta James, die an Alzheimer, Leukämie und Hepatitis C erkrankt war, an den Folgen einer schweren Lugenentzündung.
 
Sie wurde in Los Angeles geboren und begann ihre Gesangskarriere in den 50er Jahren als Etta James & the Peaches. Erst ein Wechsel der Plattenfirma 1960 brachte ihr auch kommerziellen Erfolg und dauerte bis in die 70er Jahre. Nach dem Überwinden ihrer Drogensucht engagierte sie sich für Anti-Drogen-Projekte und sang 1984 auch den Eröffnungssong für die olympischen Sommerspiele in Los Angeles.
 
Mit ihrer einmaligen Stimme war sie eine der wenigen weißen erfolgreichen Blues- und Soullegenden und hatte mit ihrer Interpretation des Liedes „At Last“ 1961 ihren größten Hit. Aber auch das jüngere Publikum kannte sie, nachdem in den 90er Jahren ihre Songs in Werbejingles verwendet wurden.
 
Etta James erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem wurde sie 1993 in die Hall of Fame aufgenommen, erhielt 1994 den Grammy als beste Jazz-Stimme sowie 2004 und 2005 jeweils einen Grammy für das beste zeitgenössische Bluesalbum.
 
Mit dem Song „Levels“ von Avicii wurde Etta James erst vor kurzem wieder in Erinnerung gerufen, sie wird dort mit ihrem Song „Something's Got A Hold On Me“ ausgiebig zitiert.
 
Herbert Zach

Sonntag, 8. Januar 2012

Musik-Jahreshitparade: Adele und Jennifer Lopez siegen

Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Von dieser Erfahrung können bereits Mitte Dezember fertige Jahresrückblicke ein Lied singen, tauchen in ihnen wichtige Ereignisse aus den letzten Tagen eines Jahres doch nicht mehr auf. Dagegen wartete coverinfo.de artig, bis 2011 tatsächlich vorbei war und präsentiert jetzt einen kleinen Blick auf die Spitzen zweier Jahreshitparaden von Media Control.
 
Da sind zum einen die am meisten verkauften Alben. Bei denen landete die Britin Adele Adkins mit ihrem Zweitwerk 21 auf dem ersten Platz. Die Standardfassung enthält neben Originalen wie Set Fire to the Rain und Someone Like You eine Coverversion: Lovesong, ursprünglich interpretiert von The Cure. Unter den auf verschiedene Weise erhältlichen Bonustiteln befinden sich drei weitere Titel aus fremder Feder: Need You Now (Lady Antebellum), If It Hadn’t Been For Love (The SteelDrivers) und Hiding My Heart (Brandi Carlile).
Es sei noch bemerkt, dass Adele außer bei den Coverversionen an jedem der bisher veröffentlichten Titel aus der 21-Ära mitgeschrieben hat.
 
Den zweiten Platz erreichte Udo Lindenberg mit seinem Album der Reihe MTV Unplugged. Der Untertitel – Live aus dem Hotel Atlantic – entspricht nicht ganz der Wahrheit, denn die Aufnahme fand nicht in jenem Beherbergungsbetrieb statt. Vielmehr wurde die Bühne der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel Lindenbergs langjährigem Zuhause nachempfunden (gecovert?) und dort dann das Konzert aufgeführt. Bis auf eine Ausnahme (Das Leben) trug der Altmeister nur bereits veröffentlichte Titel in neuem Gewand vor erhielt dabei Unterstützung von Kollegen aus dem Musikgeschäft.
 
Die Plätze drei bis fünf sind für uns eigentlich uninteressant, weil hier keine Zitate oder Coverversionen zu erkennen sind. Der Vollständigkeit halber seien sie aber erwähnt: Schiffsverkehr (Herbert Grönemeyer), Doo-Wops & Hooligans (Bruno Mars) sowie Große Freiheit (Unheilig). Auffällig ist, dass es drei deutschsprachige Künstler schafften, ihre Alben unter den besten fünf zu platzieren.
 
Wir schauen auf die Singles. Der Spitzenreiter dort – On The Floor von JLO feat. Pitbull – enthält eine Interpolation aus Llorando se fue von Los Kjarkas (1982), was wiederum durch Kaomas Lambada (1989) bekannt wurde.
Titel zwei bis vier, nämlich der Sommerhit Mr. Saxobeat (Alexandra Stan), Grenade (Bruno Mars) und Rolling In The Deep (Adele) sind allesamt Originale und deshalb weniger von Interesse für uns. Der fünfte ist es eigentlich auch, allerdings tauchten gegen Pietro Lombardis Call My Name (Urheber: Dieter Bohlen) Plagiatsvorwürfe auf, da es deutlich an Marchin’ On von OneRepublic erinnert.
 
Martin Busley