Montag, 11. Januar 2016

David Bowie überraschend verstorben

Als heute morgen Musik von David Bowie in der Morning-Show im Radio lief, war dies nicht der Hinweis auf das am Freitag erschienene neue Album von David Bowie. Abmoderiert wurde der Song "Heroes" mit der Nachricht, dass David Bowie gestern einer Krebserkrankung erlegen ist.
 
Am 8. Januar 1947 erblickte David Bowie im Londoner Stadtteil Brixton das Licht der Welt. Sein Interesse für Rockmusik begann mit der Platte "Tutti Frutti" von Little Richard, die er im Alter von neun Jahren von seinem Vater geschenkt bekommen hatte. Mit 15 trat er als Dave Jay in der Gruppe The Kon-Rads öffentlich auf. Er war Sänger und Saxophonspieler. Am Song "I Never Dreamed", die die Band 1963 bei Decca veröffentlichte, schrieb er mit. Bowie alias Dave Jay verließ die Gruppe, als der Erfolg ausblieb. Seine erste Solo-Single "Liza Jane" von 1964 brachte es auch zu keinem Erfolg. Das änderte sich auch in den Folgejahren, in denen er in weiteren Bands mitspielte, nicht.
 
Den Künstlernamen "David Bowie" verwendete der bürgerlich David Robert Jones heißende Künstler ab 1967 für sein gleichnamiges Debütalbum. Dessen Erfolg blieb ebenfalls aus, aber mit dem zweiten Album von 1969, das in Großbritannien abermals unter dem Titel "David Bowie", in den USA dagegen als "Man of Words/Man of Music" erschien und später unter dem Titel "Space Oddity" wiederveröffentlicht wurde, stellten sich erste kommerzielle Erfolge ein. Der Song "Space Oddity" wurde für die Wiederveröffentlichung des Albums neu aufgenommen und auch als Single ausgekoppelt, die es auf Platz 6 der britischen Charts schaffte.
 
Der Durchbruch kam 1972 mit dem Album "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" und einer anschließenden Welttournee, die Bowie weltweit bekannt machte. 1975 zog er nach New York, kehrte später aber nach Europa zurück, um in der Schweiz, in Frankreich und Deutschland zu leben. Von seinen Erfahrungen in West-Berlin geprägt, schrieb er den Song "Heroes", eines seiner bekanntesten Lieder, das er in mehreren Sprachen aufgenommen hat und das von zwei Liebenden handelt, die sich an einer Mauer küssen, während über ihren Köpfen Geschosse fliegen.
 
In Berlin machte er auch Musik mit bzw. für Iggy Pop und schauspielerte in Marlene Dietrichs letztem Film "Schöner Gigolo, armer Gigolo".
 
Zusammen mit Queen nahm Bowie 1981 den Song "Under Pressure" auf, der es in Großbritannien auf die 1 schaffte und dessen Basslauf Vanilla Ice für ihren Hit "Ice Ice Baby" (1989) recycelten.
 
Bowies größter Erfolg kam 1983 mit dem Album "Let's Dance". Die gleichnamige Single brachte es auf Platz 1 in den USA und ist den jüngeren Generationen eher durch die Verwendung eines Samples in Puff Daddys & Notorious B.I.G.s "Been Around The World" (1997) und in Craig Davids "Hot Stuff (Let's Dance)" (2007) bekannt.
 
Aber auch in der Folgezeit brachte Bowie immer wieder Musik auf den Markt und ging auf Tourneen. 2015 wurde sein Musical "Lazarus" uraufgeführt.
 
An Bowies 69. Geburtstag, dem 8. Januar 2016, erschien sein 25. Album, "Blackstar".
 
Zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag verstarb er in New York an Leberkrebs. Diese Krankheit, von der er schon seit anderthalb Jahren wusste, hatte er der Öffentlichkeit verschwiegen. Damit ist ein Künstler von uns gegangen, der als einer der einflussreichsten Musiker unserer Zeit gilt.
 
Thomas Wagner 

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