Es ist Weihnachtszeit. Für den einen oder anderen ist das ein Anlaß, sich mal wieder mit Weihnachtsliedern zu beschäftigen. | |
Aber wer hätte gedacht, daß zum Beispiel eines der bekanntesten volkstümlichen Weihnachtslieder, "O Tannenbaum", ursprünglich gar kein Weihnachtslied war? Der Ursprung dieser sehr bekannten Melodie liegt weit zurück. Sie wurde zu verschiedenen Volks- und Studentenliedern gesungen. 1820 veröffentlichte J. A. Zarnack sein Gedicht "O Tannenbaum" mit der heute bekannten Melodie. Ein Weihnachtslied war das Lied damals allerdings nicht, denn seine zweite Strophe begann zum Beispiel mit: "O Mägdelein, o Mägdelein, wie falsch ist dein Gemüte". Der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz dichtete zu Zarnacks erster Strophe dann noch die zwei Strophen, die heute gesungen werden. Und zu dieser Melodie gibt es sogar einen koreanischen Text. | |
Die Melodie von "O du fröhliche" stammt von einem alten sizilianischen Volkslied, das von Johann Gottfried Herder von seiner Italienreise 1788 nach Deutschland gebracht wurde. Er bezeichnet das Lied als "Schifferlied", was allerdings den Worten nach ("O sanctissima, o piissima ...") nicht sehr wahrscheinlich ist. 1816 schrieb Johannes Daniel Falk aus Weimar die bekannten Strophen: "O du fröhliche, o du selige, / Gnadenbringende Weihnachtszeit! / Welt ging verloren, / Christ ward geboren. / Freue, freue dich, o Christenheit! [...]" | |
Quelle: Die schönsten deutschen Weihnachtslieder, © 1984 by BILD + FUNK | |
Thomas Wagne |
Samstag, 9. Dezember 2000
Weihnachtslieder, die ursprünglich keine waren
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